Zum Inhalt der Seite

Shadow Scythe

Wenn der Tod die Nase voll hat
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]


 

VI

 

Harry hatte es inzwischen geschafft, aus dem Haus seiner Verwandten zu entkommen. Er hatte es inzwischen dazu gebracht, seiner Tante und seinem Onkel ungesehen zu entkommen. Und das tat er recht häufig.

Langsam trottete er davon bis er endlich einen alten Spielplatz erreichte.

Dieser Platz war seine Stelle zum nachdenken, denn hier gab es keine spielenden Kinder. Der Spielplatz wurde nämlich fast vollständig von Dudley und seiner Gang zerlegt. Einzig die Bank war noch intakt.

Auf die ließ sich Harry nieder und zog die Knie an. Etwa drei Meter von ihm entfernt stolzierte eine Nebelkrähe auf der Suche nach fressbaren über die Wiese, pickte hier und da einen Käfer oder einen Wurm auf.

„Vogel müsste man sein“, murmelte der junge Zauberer, „Dann könnte man einfach davonfliegen.“

Die Krähe betrachtete Harry aufmerksam, drehte dann leicht den Kopf und flog davon.

Harry spitzte die Ohren als er Stimmen hörte. Kein Zweifel. Dudley und seine Gang kamen näher.

Seufzend erhob sich der Junge und stiefelte davon. Er wollte nicht mit seinem Cousin zusammentreffen.

Seit die Krankenschwester seiner Schule ihn auf Diät gesetzt hat, war Harry Cousin sehr ungehalten. Er benutzte seine Größe und die Gruppe von Idioten, um kleinere und schwächere Kinder zu verhauen und ihnen das Geld wegzunehmen.

Also nahm Harry einen kurzen Spaziergang.

Als er wiederkam, war auch die Bank zertrümmert. Entweder haben diese Idioten ihr Werk nun endgültig vollbracht oder Dudley wollte sich setzen.

Seufzend drehte der Junge sich um, um zu den Dursleys zurück zu kehren.

Und plötzlich bemerkte er wie Eis an allen Oberflächen hoch kroch.

Und er wusste, was das bedeutete. Und er hatte keinen Zauberstab dabei!

Er brach in einen Sprint aus, stürmte von dem Spielplatz weg.

Und da sah er sie.

Schwarze Gestalten schossen zwischen den Bäumen hervor.

Harry versuchte noch schneller zu rennen, aber da wurden seine Knie weich. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten, die Welt verschwamm vor seinen Augen.

Innerhalb von Augenblicken fand er sich auf dem Boden wieder, schwarze Kutten überall um ihn herum.

Und dann wurde seine Welt schwarz.

 
 

-o-

 

Gin fluchte innerlich als er durch einen überwachsenen Garten sprintete. Er hatte über die Augen seiner Krähen ganz genau gesehen, was geschah.

Seine Zähne knirschten.

Dementoren!

Ausgerechnet Dementoren!

Er sprang über einen mannshohen Zaun hinweg und landete sicher auf der anderen Seite.

Dementoren! Die Wächter der straffälligen Magier.

Aber da ist noch mehr.

Denn Dementoren sehen nicht nur von ungefähr einem Mortis ähnlich.

Vor langer Zeit hat irgendein verrückter Zauberer- ein Nekromagier- die Idee, den Tod kontrollieren zu wollen und sich eigene Mortis zu schaffen.

Das Ergebnis waren dunkle Wesen.

Dementoren.

Als echter Mortis war Gin natürlich zutiefst beleidigt, so dass er den Angriff auf Harry Potter als Angriff auf seine eigene Person wertete.

Inzwischen war er auf wenige Meter an die Dementoren herangekommen. Die Wächter wirbelten herum und griffen an, einer versuchte aber weiterhin Harry die Seele heraus zu reißen.

Der Attentäter riss das Kreuz heraus und rammte es dem erstbesten Dementor gegen die Brust. Das Licht, das aus dem Artefakt heraus schoss, verbrannte den Kuttenträger. Sekunden später versuchten die anderen, zu fliehen.

Doch keiner entkam.

Gin beschwor seine Sense und tötete sie alle.

Die Reste ihrer Kutten fielen zu Boden wo sie sich auflösten.

Erst dann kniete er sich neben dem bewusstlosen Jungen und fühlte nach seinem Puls. Der Dementor hatte ganze Arbeit geleistet, aber die Seele herausreißen ist unendlich schwerer, als sie wieder zurückzuführen.

Die Saphire an dem Silbernen Kreuz leuchteten auf.

 
 

-o-

 

Die Kälte verschwand und der junge Zauberer konnte wieder leichter atmen.

Langsam kam er wieder ins Bewusstsein zurück. Ein warmes, helles Licht hüllte ihn fast vollständig ein, als alle seine Sinne ihre Arbeit wieder aufnahmen.

Und dann merkte er den kalten Rasen.

Verwirrt versuchte er, sich zu erheben, aber sein Kopf schwamm wieder und er landete wieder Bäuchlings auf dem Boden.

„Langsam“, sagte jemand.

Harry stöhnte und drehte sich auf den Rücken, bemerkte jetzt endlich einen Mann neben sich auf dem Boden sitzen.

„Sie wurden von Dementoren angegriffen“, informierte der silberhaarige Mann ihn. Dabei drehte er sich zu dem Jungen um und blickte ihn in die Augen.

Dabei stellte der Junge fest, dass auch der Fremde grüne Augen hatte. Dieselben grünen Augen wie er selbst.

„Dementoren?“ fragte der Junge schwach. Er legte eine Hand auf die Stirn und versuchte, sich zu erinnern.

Er hörte das Klicken eines Feuerzeugs. Überrascht bemerkte er, dass der Fremde eine Zigarette zwischen den Zähnen klemmen hatte.

„Wer sind Sie?“

„Kiran Altair“, bemerkte der Mann kalt, „Und ich bin hier, um auf Sie aufzupassen, Mister Potter.“

Die beiden schwiegen.

 
 

-o-

 

Etwas später fühlte Harry sich stark genug, sich wieder aufzurichten. Er hatte noch Kopfschmerzen, aber hatte kein Schwindelgefühl mehr.

Der Fremde beobachtete ihn dabei.

Als der Junge seine Hose ausklopfte, zerdrückte der Ältere seine Zigarette und stand ebenfalls auf.

„Sie sollten nach Hause zurück kehren“, bemerkte er dabei kühl. „Es ist nicht sicher.“

„Ich... ich danke Ihnen.“

„Es war etwas Persönliches.“

Er drehte sich um und schritt davon. „Passen Sie das nächste Mal besser auf. Und nehmen Sie ihren Zauberstab immer mit.“

Harry beobachtete ihn, wandte sich dann um und eilte in das Haus der Dursleys zurück.
 

 

-o-

 

Sobald der Junge verschwunden war, verschwand der Silberhaarige in schwarzen Nebel und tauchte in seinem Hotelzimmer wieder auf.

Er griff seinen Füllfederhalter und einen Bogen Papier.

Dumbledore musste unbedingt davon wissen.

Momente später war das Schreiben fertig und Gin war zufrieden. Er übergab ihn einer Krähe und schickte sie nach Hogwarts.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück