Shadow Scythe von Verona-mira (Wenn der Tod die Nase voll hat) ================================================================================ Kapitel 22: ------------ Es war ein ganz normaler Tag im Ministerium. Oder eher Abend. Die ersten machten sich bereits wieder auf den Heimweg, als vier junge, schöne Männer ins Atrium flohten. Sie alle schienen in den Zwanzigern zu sein. Zwei von ihnen wohl gerade erst dem Teenageralter entwachsen. Ihr Auftreten war elegant und kühl, aber nicht hochnäsig oder arrogant.Mit einem leichten Lächeln lehnte sich einer der vier auf den Tresen und die wenigen langen Strähnen, die aus seinen hellen Haaren hervorragte, fielen über seine Schultern. Er war der einzige in der Gruppe, der helle Haare besaß. Es gab noch zwei Schwarzhaarige und einen Braunhaarigen. „Entschuldigung?“, fragte der Blonde freundlich die Frau hinter dem Tresen, „Ich bin Daniel Oswald. Das sind Richard Neil, Michale Lane und Leon Blake. Wir haben einen Termin mit Lucius Malfoy.“ „N-Natürlich.“, stotterte die Frau mittleren Alters und durchkramte kurz ihre Unterlagen, „Sie müssen in den dritten Stock. Er befindet sich in seinem Büro.“ „Danke für die Auskunft.“, verabschiedete sich der Blonde und die vier verschwanden in die Richtung, in der der Fahrstuhl war.Gedanklich fragten sich zwei, was für bescheuerte Sicherheitsvorkehrungen die hier hatten. Während sich die anderen zwei dafür gratulierten, beim Hauskauf und Briefwechsel nicht den richtigen Namen angegeben zu haben. Lucius Malfoy saß angespannt vor seinem Schreibtisch und bearbeitete Akten, die –laut dem gefälschten Datum- schon lange überfällig waren. Eine perfekte Ausrede, um so spät noch im Ministerium zu sein. Er sah auf, als es an seiner Tür klopft und seine Sekretärin den Kopf in den Raum steckte. „Mr. Malfoy, da sind vier Männer, die behaupten, sie hätten einen Termin. Ihre Namen sind: Oswald, Neil, Lane und Blake.“ „Ah, ja. Schicken sie sie rein. Ich habe mich schon gefragt, ob sie heute noch kommen. Sie können für heute Schluss machen.“ Kurz darauf traten die vier ‚potentiellen Politiker‘ in den Raum und die Sekretärin verschwand zu sich nach Hause. „Danke für die Annahme des Termins. Vater.“, meinte der Blonde mit einem leichten Lächeln. „Wenn ich es richtig verstanden habe wollt ihr zu den Prophezeiungen? McNair hat dort heute Nacht Wache. Ich kann euch den Weg erklären, aber nicht euch nicht hinführen. Wenn das rauskommen würde, wäre ich entweder tot oder in Askaban.“, seufzte der Führer der Familie Malfoy und Musterte seinen Sohn eindringlich. „Schade, dass du nicht mehr in die Politik gehen kannst… Mit dem hübschen Gesicht hättest du viele oberflächliche Beamte auf deine Seite bringen können.“ Dann fing er an den Weg zu erklären. Walden McNair drückte sich tiefer in den Schatten der vielen Regale. Gott, Potter war in den letzten Wochen nicht aufgetaucht, warum sollte er es jetzt tun? Es stand noch nicht einmal fest, dass dieser Altair seinen Kollegen von der Prophezeiung erzählt hatte, geschweige denn, dass diese es an Potter weitergegeben hatten. Dann hörte er leise Schritte und sah kurz einen roten Haarschopf, der sich in den einzigen Winkel stellte, den er nicht sehen konnte, von dem aus er selbst aber auch nicht gesehen werden konnte. Reizend. Selbst wenn Potter hier aufkreuzte, dürfte das Oberbrathuhn von allem erfahren, immerhin war dieser Weasley ein treuer Lakai von dem bonbonlutschenden Idioten. Es war wieder still. Nun musste er vollkommen still sein, um sich nicht zu verraten, während der andere ununterbrochen Geräusche von sich gab. Mit seiner Kleidung raschelte, mit den Schuhen über den Boden strich oder ähnliches. Dann stockte alles. Leise, bestimmte, zielgerichtete Schritte von mehreren Personen. Keine Anfänger wie der Weasley, sondern organisierte und geübt…kontrolliert. Zwei Schatten näherten sich dem Zielregal. „Welches Regal, Draco?“, ein leises Flüstern. „54. Dann such nach der mit deinem Namen, aber berühre keine Andere. Sonst wirst du wahnsinnig.“, kam als Antwort zurück. „Malfoy…laut dem Tagespropheten bin ich das bereits. Ah, hier ist sie…“ Eine Hand streckte sich aus und stockte. McNair drückte sich enger an die Wand. Dieser Idiot von Weasley hatte seinen Zauberstab gezogen und dabei unnötige Geräusche verursacht. „Bist du sicher, dass hier niemand ist?“, zischte der namentlich ungenannten Sprecher. „Es dürfte hier niemand sein und nach uns kann niemand gekommen sein. Ouzo und Anokata hätten uns längst informiert, wenn jemand gekommen wäre, immerhin bewachen sie den Ein- und Ausgang, Potter!“, wurde geknurrt. Perfekt. Die Hand streckte sich aus. „Harry, lass sie im Regal! Da ist sie sicher!“, rief der Rothaarige und sprang aus dem Schatten. Ein roter Blitz und der Mann sackte zusammen. „Was für eine Nervensäge Wiesel sein können…nimm dir die Kugel und wir verschwinden.“, wurde gezischt. Die Kugel verließ das Regal. Der Henker berührte das Mal und trat aus dem Schatten. „Und nun seid ihr brav und überreicht sie mir.“, grinste er und streckte die Hand aus. Und verlor sie. Die Kugel war in den Mantel geglitten und der Schwarzhaarige hielt ein Katana in der Hand, an dem Blut klebte. Er starrte auf seine Hand, die auf dem Boden lag. „Weg hier! Er wird die anderen bereits informiert haben!“, rief der Blonde. „Stimmt. Sie sind bereits beim Eingang! Ich habe ihn blockiert, aber das wird sie nicht lange aufhalten! Die ganzen Zauberer sind sogar für mich und Anokata ein Problem. Er hat sich in einer versteckten Ecke mit Schatten umgeben und versucht Gin zu erreichen! Es gibt einen Zweitausgang, der nur von Innen durchschritten werden kann. Weg hier!“, kam es von einem Langhaarige. McNair besann sich, kämpfte den Schmerz zurück, hob den Stab und hatte einen Speer in der Brust. Dann wurde ihm nur noch kalt. Die drei rannten zwischen den Regale hindurch und schlugen Hacken. Sie hörten, wie die Todesser die Tür einrissen und in den Raum stürmten. Es war eine Hetzjagd. Ouzo fluchte lautlos, dann waren sie durch die Tür und hinter ihm kippten die Regale um. Mehrere Gestalten rannten ihm nach. Die drei rannten durch verschiedene Türen und versuchten die Feinde abzuhängen. Der Malfoy war schnell genug, um an einigen Stellen, die Schatten aggressiv werden zu lassen. Dann standen sie in einem Amphitheater. Oder zumindest ähnelte der Raum einem. „Der alte Gerichtssaal!“, rief der Blonde und rannte zu einer Tür, dann tauchten auch dort Todesser auf. Als der erste Zauber flog, riss der Blonde die Schatten hoch und ließ sie in die Menge schwappen. Sie saßen in der Falle. Endgültig. Fluchend machte Ouzo noch einen Schritt rückwärts in die Mitte des Raumes und stockte. Er spürte Gins Kraft. Ganz in der Nähe. Er bemerkte, dass die Todesser inne hielten und auf einen Punkt hinter ihm starrten. Er drehte sich um und bemerkte zum ersten Mal bewusst den steinernen Bogen, der im Raum stand. Er pulsierte. Der Vorhang schien dichter zu werden und dann schossen Krähen dahinter hervor und stürzten sich auf die Todesser. Unbewusst atmete er auf. Das war Maßarbeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)