Shadow Scythe von Verona-mira (Wenn der Tod die Nase voll hat) ================================================================================ Kapitel 12: ------------ XII   Am Abend vor der ersten Stunde Verteidigung gegen dunkle Künste nahm Harry seinen Mut zusammen und trat auf Hermine und Ron zu. Es ging nicht, dass sie ihn immer ignorierten, immerhin waren sie ja seine verdammten Freunde. Und alle drei von ihnen wären schon mehrmals gestorben wenn sie nicht zusammenhielten wie Pech und Schwefel. „Wir müssen reden“, begann Harry als er sich den beiden gegenüber setzte. „Ich finde das dämlich, dass ihr nicht mit mir redet“, fügte er hinzu. Ron seufzte. „Ich auch“, gab er zu, „Aber du wolltest uns ja nichts erzählen.“ „Was ist da passiert?“ fragte Hermine, „Mr. Weasly meinte nämlich, dass du von Dementoren angegriffen wurdest.“ Harry zuckte die Schultern. „Ich habe echt keine Ahnung“, gab er zu. Er sah sich schnell um, dann erzählte er was passiert war. „Ich weiß nur noch, dass auf einmal die Dementoren auf mich zukamen. Ich hatte zwar meinen Zauberstab, aber ich habe es nicht geschafft, irgendeinen Zauber zu sprechen.“ „Und?“ „Und dann wurde auf einmal alles schwarz und kalt. Und das nächste an das ich mich erinnere ist dass dieser Altair plötzlich neben mir saß und sagte, dass die Dementoren mir fast meine Seele gestohlen haben.“ „Und?“ Harry seufzte. „Das ist alles. Ich weiß nicht, was passiert ist oder wie er die Dementoren verjagt hat.“ Er zog die Stirn kraus, „Er hat jedenfalls keinen Patronus genutzt, das hätte ich mitbekommen.“ „Wie hat er es dann gemacht?“ Der schwarzhaarige Schüler zuckte die Schultern. „Keine Ahnung, aber morgen haben wir ihn. Wir könnten ihn fragen.“ Er sah seine Freunde an. „Was ist? Waffenstillstand?“ „Naja“, murmelte Hermine, „Ihr habt mich vor dem Basilisken gerettet. Und vor dem Troll...“ „Waffenstillstand“, sagte Ron. Erleichtert lehnte Harry sich zurück. Wenigstens etwas.   -oOo-   Am nächsten Tag standen die Fünftklässler vor der Tür zum Unterrichtsraum. Sie waren allesamt nervös, also entschloss Ron sich, Draco ein wenig zu ärgern. „Na, wie war dein Sommer, Frettchen?“ Der jüngste der Malfoy- Familie zuckte leicht bei der erniedrigenden Erinnerung, blieb jedoch ruhig. „Hast du deinem Vater dabei zugesehen wie er Beamte besticht?“ „Er hat mich in die Familiengeschäfte eingeführt“, gab der Blonde zur Antwort, „Familiengeschäfte mit dem Ausland.“ „Ahh. Ausländische Todesesser angelernt, hmmm?“ Der Rothaarige grinste den Blonden an. „Oder einen neuen Lehrer für Verteidigung gegen Dunkle Künste gekauft? Der Typ sieht nämlich aus wie einer aus deiner Sippe.“ Malfoy antwortete nicht, sondern grinste nur leicht, als sich plötzlich lange schmale Schatten um Rons Körper wickelten. Sekunden später lehnte sich besagter silberhaariger Lehrer über dessen Schulter. „20 Punkte von Gryffindor für versuchte Anstiftung zu einer Schlägerei“, flüsterte er dem nun geschockten Schüler ins Ohr. „Noch so ein Ding und ich leg noch eine Woche Nachsitzen bei Filch oben drauf. Aber vielleicht sollte ich doch mit Mrs. McGonagall über Ihre Position als Vertrauensschüler reden, Mr. Weasly.“ Er zog sich zurück, die Schatten, die um ihn herumwirbelten, verschwanden wieder. „Setzen Sie sich“, befahl er und sämtliche Schüler beeilten sich, ihre Plätze aufzusuchen. „Der Typ ist wirklich unheimlich“, murrte Harry leise. Kurz bevor der Silberhaarige jedoch die Tür schließen konnte eilte Umbridge noch herein. „Mr. Altair“, sagte sie mit einer süßlichen Stimme, „Ich bin hier um den Unterricht zu inspizieren. Sie haben doch hoffentlich nichts dagegen?“ Gin betrachtete sie abweisend, zog dann aber einen Stuhl heran. „Dann tun sie, was sie nicht lassen können.“   -o-   Die Doppelstunde begann damit, dass der Attentäter die Anwesenheitsliste überprüfte. Dann stand er auf und hatte sofort die Aufmerksamkeit der Schüler. „Ich habe eure Lehrpläne überprüft“, begann er, „Und um ehrlich zu sein- ihr seit nicht vorbereitet.“ Ein Murmeln wurde laut. „Ihr lernt einen Verteidigungszauber gegen einen bestimmten Gegner, aber er ist sinnlos gegen einen anderen Gegner. Hinzu kommt, dass ihr keinerlei Wissen über die gefährlicheren Gegner habt.“ Er ging zu einem Schrank. „Hier ist ein Irrwicht drinnen“, erklärte er, „Was ist der Verteidigungszauber gegen Irrwichter?“ „Der Riddikuluszauber“, sagte Hermine. „Genau“, knurrte der Silberhaarige. Er drehte sich zu den Schülern um und betrachtete Harry. „Und sagen wir, Sie haben Angst vor einem Dementor. Dann würde der Irrwicht zu einem Dementor werden, oder?“ Seine Augen verengten sich. „Und was würde passieren, wenn Sie nun auf einmal vor einem richtigen Dementor stehen? Sie würden ihn mit dem Riddikulus angreifen und er würde darüber lachen.“ Er lächelte kalt. „Und dann würden Sie sterben.“ Er riss die Tür auf und eine gewaltige dunkle Wolke schoss aus dem Schrank heraus. Gin wirbelte herum und sprach einen kurzen Zauberspruch, entzündete den Irrwicht damit. Das Wesen kreischte entsetzt als es verbrannte. „Daher werde ich Ihnen keine Zauber für einen einzigen Gegner beibringen“, erklärte er kalt als der Irrwicht hinter ihm zusammenbrach und zu Asche verbrannte, „Ich zeige Ihnen Zauber, die gegen eine ganze Reihe von Gegnern helfen- wenn auch nicht so effektiv. Aber immerhin dürften Sie dann doch eher mit dem Leben davonkommen als anders.“ Er ging zu seinem Tisch zurück während seine Schatten die Überreste des Irrwichts verschluckten. „Schlagen Sie nun Seite 10 auf. Der Rumänische Blutwolf“, begann er, „Dieses Stiergroße Monstrum wird uns als Beispiel für sämtliche Geruchsorientierte Monster dienen.“   -o-   „Der Blutwolf, Canis lupus sanguinex, ist eine furchterregende Kreatur“, erklärte der Silberhaarige als die Schüler ihre Bücher aufgeschlagen hatten. „Männliche Exemplare erreichen gut und gerne 2 Meter an der Schulter, ihre Krallen und Zähne können Eisen und dünnen Stahl wie Papier zerfetzen.“ Er machte eine kurze Pause, „Diese Kreaturen haben einen Geruchsinn, der mit dem eines Haies zu vergleichen ist. Sie können einen Tropfen Blut auf mehrere Kilometer hinweg wahrnehmen.“ Er hielt eine Hand aus, sodass mehrere Schatten über die Wände schossen und eine kleine ausgestopfte Fledermaus und einen Wolfsschädel anbrachten. „Diese kleine Fledermaus ist ein Schattenflügel“, erklärte der Mann, „Sie lebt in einer Symbiose mit den Blutwölfen. Ihre Aufgabe ist es lediglich, einem potenziellen Opfer eine blutende Wunde zuzufügen, damit der Wolf sie aufspüren und überwältigen kann. Und da setzen wir an. Denn Blutwölfe haben einen guten Geruchsinn, aber einen kläglichen Sehsinn.“ Mit einer Bewegung seiner Hand erschienen auf einmal mehrere Wasser gefüllte Gefäße. In den Gefäßen waren kleine Fische. Piranhas. „Diese Fische werden uns zur Demonstration dienen“, erklärte der Professor, „Sie nutzen ebenfalls ihren Geruchsinn.“ Er nahm eine kleine Pipette. „Hühnerblut“, erklärte er kurz und tropfte einen einzigen Tropfen in das Wasser. Sofort wurde der Fisch aggressiv. „Und nun, passt genau auf. Ich werde das nur ein einziges Mal demonstrieren.“ Er murmelte einen kurzen Zauberspruch und richtete seinen Stab auf den Fisch. Mit einem Mal beruhigte das Tier sich wieder. „Ich habe seinen Geruchsinn betäubt“, erklärte der Mann, „Äußerst effektiv selbst gegen Werwölfe, Blutwölfe und selbst Dementoren. Immerhin kann man die einige wertvolle Sekunden ablenken.“ Er sah die Schüler an. „Und nun, versucht es selber.“   -o-   Gerade, als die Schüler dabei waren, die Fische zu verwirren, unterbrach Umbridge den Unterricht. „Mr. Altair. Eine praktische Durchführung des Zaubers ist nicht nötig.“ „Ist das so?“ „Natürlich. Es werden keinerlei praktische Fragen in den Prüfungen drankommen.“ Während sie ihr Zuckerschocksüßes Lächeln abspielte, betrachte der Silberhaarige sie aufmerksam. Und plötzlich begann er, laut zu lachen. Etwas, das er wirklich nur sehr selten machte. Es dauerte einen Moment, bis er sich wieder beruhigte. Dann richtete er seinen eisigen Blick auf die Frau. „Sie wollen also, dass die Schüler hier nur Theorie lernen, ja?“ „Das ist in der Vorschrift.“ „So. Und was, denken Sie, kümmert es einen halbverhungerten 2 Meter großen und 500 Kilo schweren Blutwolf die Theorie?“ Er trat langsam auf die Frau zu während die Wand hinter ihm komplett schwarz wurde. Mehrere rote Augen öffneten sich in dem Schatten und starrten die pink gekleidete Kröte amüsiert an. „Wenn Sie glauben, dass Theorie ausreicht, wie wäre es, wenn ich Sie nach Rumänien schaffe und Ihnen eine kleine blutende Wunde zufüge? Dann sehen wir ja, ob Theorie wirklich gegen eine Bedrohung hilft.“ „Sie können mir nichts antun, Mr. Altair“, erklärte Umbridge als sie, trotz des Schocks über die Schatten, dem Mann fest in die Augen blickte. „Ich werde dem Ministerium Bescheid sagen, dass Sie genau überprüft werden. Schattenmagie ist eine dunkle Magie.“ „Und dunkel ist gleich böse? Immer nur Schwarz und Weiß, wie ich sehe, hm?“ Die Schatten begannen, sich langsam um Umbridge herum zu wickeln, eine kleine Klaue fuhr langsam über ihre aufgedunsene Wange und schnitt sich leicht ein. „Es gibt auf dieser ganzen Welt drei Wesen, denen ich gehorche. Dumbledore, dem Japanischen Minister und dann natürlich noch meinem Vorgesetzten.“ Er sah sie amüsiert an als er sie aus seinen Schatten befreite. „Und Ihr Minister kann mir gar nichts anhaben.“ Er drehte sich um und betrachtete sie aus dem Augenwinkel heraus. „Ich denke es ist spät, Dolores“, sagte er mit einem eisigen Klang in der Stimme, „Sie sollten sich lieber zurückziehen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)